Agra und das Monument der Liebe

Februar 21, 2016

Auf unserer Reise quer durch Indien wollen wir uns natürlich auch den Taj Mahal – eines der sieben Weltwunder in der hektischen Industriestadt Agra – nicht entgehen lassen.

Gespannt und erwartungsvoll machen wir uns auf den Weg in das etwa 200 Kilometer von Delhi entfernte Agra. Der erste Eindruck der Stadt ernüchtert: heisse staubige Luft schlägt uns im Bus entgegen und lässt uns einmal mehr an den Sitzen kleben. Hätten hier nicht die Moguln ihre erste Festung, das Agra Fort und das Taj Mahal errichtet, wäre Agra bestimmt eine unbedeutende Stadt am Fluss Yamuna geblieben.

Um die beste Chance auf gute Fotos zu haben, machen wir uns frühmorgens auf den Weg zum Taj Mahal in der Hoffnung dem geballten Touristenstrom zuvorzukommen. Leider ist die Schlange vor dem Eingangstor doch schon beträchtlich lang, aber trotzdem noch besser als drei Stunden später. Gekonnt schlängeln wir uns an der Masse vorbei und sichern uns den besten Platz für eines der begehrten Fotos. „Doch was ist das?“ Irgendetwas scheint nicht richtig zu funktionieren. Kritisch nimmt Mike die Kamera unter die Lupe – hat er doch gestern beim Besuch der verlassenen Stadt ‚Fatehpur Sikiri‘ schon die Speicherkarte vergessen und heute nach zweifachem Kontrollgang müsste doch alles stimmen? Nach gekonnter Inspektion ist die Ursache schnell gefunden. Die Kameraausstattung ist zwar komplett, der Akku jedoch leer :(. Enttäuscht müssen wir daher leider auf Handyfotos in schlechter Auflösung umsteigen – aber hey, besser als kein Foto. Und Mike findet sogar 1-2 Touristen die uns kurz ihren Akku ausleihen.

Auch wenn man den Taj Mahal schon so oft auf Fotos oder in Reportagen gesehen hat, ist er in Realität noch viel faszinierender und einfach umwerfend schön. Stolz erhebt sich der Traum aus schneeweissem Marmor und unzähligen Edelsteinen aus ganz Asien in den Himmel. Der Mogul Kaiser Shah Jahan liess im 17 Jahrundert nach dem Tod seiner geliebten Frau Mumtaz das Grabmal als Zeugnis seiner einzigartigen Liebe errichten. Über 20’000 Arbeiter benötigten 22 Jahre bis der Bau fertiggestellt wurde.

Bevor es am Abend mit dem Nachtzug nach Varanasi geht, besuchen wir am Nachmittag noch das Agra Fort, eine gewaltige Erscheinung mit riesigen fast 70 Meter hohen Mauern, das vom Mogul Akbar erbaut wurde. Im Innern der Burg befinden sich ein Privatpalast, ein Weingarten und der Jasminturm, wo Shah Jahan als Gefangener seines Sohnes starb. Von hieraus konnte er aber auf sein geliebtes Taj Mahal schauen, wo seine Frau Mumtaz beerdigt wurde. Falls ihr Zeit habt, macht unbedingt die Audioguide Tour durch das Fort, die setzt einen selbst in der Zeit zurück und hat uns super gut gefallen!

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